Wir wurden auf das Hotel aufmerksam, da es bei Schweiz Tourismus als historisches Hotel gelistet ist, sowie durch das Portrait des Hotels im Führer der historischen Hotels der Schweiz, herausgegeben durch die Denkmalpflege. Für unsere letzte Ferienübernachtung auf der Rückreise hatten wir uns also für dieses Hotel entschieden und uns auf etwas Besonderes gefreut. Besonders war es auch, allerdings nicht im positiven Sinn. Die Begrüssung durch den Geschäftsführer war professionell auf der Grenze zu kurz angebunden; kurzer Rundgang durch das Hotel, Gang auf das Zimmer. ”Ermahnung” sich für das Nachtessen frühzeitig anzumelden und beim Frühstück lieber zu früh zu kommen, da es so beliebt sei. Unser Doppelzimmer unter dem Dach mit einem dritten Bett im Raum bot einen wunderbaren Ausblick über den Lac Leman, aber das wars dann eigentlich auch schon. Ganze Atmosphäre wirkt so, als ob man im Brockenhaus übernachtet. Historisch ist ein sehr dehnbarer Begriff, für mich sind an der Wand montierte Messinglampen mit Milchglasschirm aus den 80er Jahren noch nicht historisch. Fenster und Türen sind hingegen seit sicher 100 Jahren nur immer wieder neu gestrichen worden. Die SOnnenstore des Zimmers unter uns war bereits schwarz angelaufen und an den Rändern eingerissen, die Plastik-Liegen im Garten sind auch nocht mehr die aktuellsten Modelle und die Liegekissen leider auch nicht. Gesamteindruck Mobiliar und Ausstattung: man trennt sich nicht von defektem/abgenutzten Mobiliar und kümmert sich auch nicht wirklich um ein stimmiges Gesamtbild. Sehr muffig. Als wir am Abend zurück ins Hotel kamen, begegneten uns im Treppenhaus zwei Angestellte, welche uns derart unhöflich begrüssten, dass man das Gefühl nicht loswurde, als Gast zu stören. Das Frühstück war in Ordnung, allerdings sehr seltsame Stimmung, da das Personal hinter einem verkehrt herum im Raum stehenden Schrank (Sichtschutz auf Küchenlift), herum hantiert und sich unterhält. Unter den Tischtüchern sieht man, dass keiner der ca. 10 Tische identisch ist. Und auch die wenigsten antik. Der Geschäftsführer werkelte dann ebenfalls noch an den Kaffeemaschinen herum und schaffte es nicht uns anständig zu begrüssen. Soweit so gut. Nach dem Frühstück sind wir nochmals ins Zimmer unsere Sachen packen und Zähne putzen. Leider war da das Wasser, welches eine halbe Stunde zuvor noch klar aus der Leistung kam, rostbraun gefärbt. Testweise WC-Spülung und Dusche betätigt: Resultat war immer das selbe. Rostbraunes Wasser, welches immer brauner wurde, je länger man es laufen liess. Beim Checkout haben wir das natürlich mitgeteilt, die Reaktion war ein knappes Schulterzucken. Zusammenfassend: eine Übernachtung im Doppelzimmer mit Zuschlag für Hund für 270.- ist jenseits von akzeptabel. Wer solche Preise verlangt, sollte etwas mehr auf sein Haus und sein Auftreten achten und die Erwähnung bei Schweiz Tourismus und in dem Führer für historische Hotels ist meines Erachtens nach absolut irreführend und nicht gerechtfe
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